Terroir
Curzilles
Complantation
Wir glauben ans Terroir, ans Klima wie an den Winzer – ebenso sehr, wenn nicht noch mehr, als an die Rebsorte. Curzilles heisst eine Parzelle in Féchy, die über eine starke, vom Kalk geprägte Persönlichkeit verfügt und nach dem System der sogenannten „complantation“ bepflanzt ist. Das bedeutet, dass mehrere Rebsorten auf ein – und derselben Parzelle wachsen, deren Trauben gemeinsam gelesen und schon vor der Gärung assembliert werden. Danach wird der Curzilles ein Jahr lang in Betoneiern ausgebaut, damit er genügend Zeit hat, um sich zu entfalten. Das Beispiel eines echten « vin de lieu » , eines Weins, der seinen Geburtsort repräsentiert, ausladend, frisch und unglaublich verführerisch.
Terroir
Die Handschrift eines Ortes
Das Terroir verkörpert die gebündelte Energie von Himmel und Erde. Genau hier ruht diese stille Kraft, die der Winzer als Diener und Übersetzer ans Licht bringen muss, ohne sie dabei je zu verraten oder zu kaschieren. Dieser geduldige Ansatz findet seine Fortsetzung während des Ausbaus und später in der Flasche. Diese frischen, lebendigen Crus entwickeln mit den Jahren eine grosse Komplexität, gewachsen aus Eleganz und Persönlichkeit.
JAHRGANG
Weinlese am 29. August 2022
Im Jahr 2022 war es während des ganzen Sommers aussergewöhnlich heiss und trocken.
Die Chasselas-Blüte begann Ende Mai. Wir fürchteten die grossen Gewitter und warteten gleichzeitig ungeduldig auf den Regen. Zwischen Anfang Mai und Mitte August regnete es 150 mm, das sind 4x weniger als 2021 im gleichen Zeitraum ( wobei es im Jahr 2021 besonders viel geregnet hatte!).
Wir mussten unsere Anbaumethoden anpassen, z. B. indem wir die Zweige eher flochten als scherten und mehr "Schirmblätter" in der Traubenzone liessen. Die Blätter bieten Schatten und das Entfernen der Blätter bei dieser Hitze belastet die Pflanze. Ausserdem legten wir das Gras nieder und mähten es nicht. Das Gras schützt ebenfalls vor Verdunstung und hält den Boden feucht.
Kurz vor der Ernte haben wir eine wichtige Arbeit geleistet, indem wir mit einem treuen und erfahrenen Team durch jede Parzelle gegangen sind, um die wenigen Trauben zu entfernen, die aufgrund des Wassermangels ihre Reifung blockiert hatten und sauer blieben.
Schliesslich erwiesen sich die Reben, abgesehen von den sehr jungen Rebstöcken und einigen empfindlicheren Zonen, als unglaublich widerstandsfähig gegenüber der Trockenheit.
Wir begannen die Weinlese am 29. August mit unseren jungen Pinot-Gris-Rebstöcken. Das hatte es in Féchy noch nie gegeben. Die Beeren waren etwas kleiner, aber sehr gesund und besonders geschmackskonzentriert. Diese kleinen Erträge ermöglichten es, eine Harmonisierung zwischen der Reife der Traubenschalen und des Zuckers zu erreichen. 2022 zeigt viel Geschmack, Körper und Konzentration.