Santé !

Die Winzerin Laura Paccot führt das renommierte Weingut La Colombe mit alten Rebsorten in die Zukunft.

Style: Sie bauen auf einer Parzelle in Mont-sur-Rolle neunzehn Chasselas-Sorten an. Was ist Ihr Ziel?
Laura Paccot: Meine Eltern haben immer auf eine breite Palette geachtet, um mehr Artenvielfalt und somit mehr Komplexität in unseren Weinen zu erreichen. Mit dem Conservatoire Mondial du Chasselas, das im September in Mont-sur-Rolle eröffnet wird, haben wir nun die Chance, mit noch älteren Chasselas-Sorten – von der Forschungsanstalt Agroscope Pully zur Verfügung gestellt – diese Vielfalt zu erweitern.

Sie sind Mitglied des Stiftungsrats des Conservatoire Mondial du Chasselas. Wozu braucht es die Stiftung?
Das Konservatorium hat zum Ziel, das genetische Erbe der Rebsorte Chasselas zu schützen, indem ihre grosse Vielfalt Fachleuten und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Die Herausforderung besteht darin, die Sorten zu finden, die für die verschiedenen Terroirs am besten geeignet sind – um einen Weisswein von immer besserer Qualität zu erzeugen. Die alten Sorten sind oft robuster, so können wir flexibler auf die globale Erwärmung reagieren.

Warum Ihre Faszination für die Chasselas-Traube?
Sie ist eine lokale Rebsorte, über tausend Jahre alt, sehr mineralisch und eher zurückhaltend, aber voller Nuancen für den anspruchsvollen Gaumen.

Was passt am besten dazu?
Gruyere und Chasselas sind eine unschlagbare Kombination.

In welchem Schweizer Lokal stossen Sie am liebsten an?
Schwierig, da eine Auswahl zu treffen! Vor Kurzem war ich im «Fleur de Sel» in Cossonay, die Kombination von Essen und Wein war originell und gut gemacht.

Welcher Wein eignet sich als Gastgeschenk?
Ein Wein, den man jemanden gern entdecken lassen möchte: Hinter Produkt steckt Arbeit, das verdient Respekt.

(photos : Dominique Derisbourg)